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BOEN: VOM BAUM ZUM PARKETT

24. AUGUST 2017 (2. TAG, VORMITTAG)
VILNIUS-KIETAVISKES

Auch unseren zweiten Tag starten wir relativ früh, in dem wir um 8.30 vom Hotel in Richtung Kietaviskes fahren, wo die Parkettfabrik und das Werk von BOEN liegt, der eigentliche Grund für unsere Reise nach Litauen. Der Besuch vor Ort wurde uns dank der guten Beziehung zu unserem Lieferant Guignard Parkett AG ermöglicht: CEO Andreas Singer zusammen mit den Mitarbeitenden Daniel Schönenberger und Moreno Pastrolin begleiten uns auf der Tour. Wir beginnen mit einer Präsentation von BOEN durch Guido Müller, den wir von den Messen bereits kennen.

Guido erzählt uns die Geschichte von Bauwerk/BOEN und BOEN Litauen. Seit die drei baltischen Länder mit Beginn der 90er Jahre wieder unabhängige Staaten sind, hat sich die gesamte Region extrem schnell entwickelt. Mit reichlichen Holzbeständen und wettbewerbsfähigen Preisen sind die baltischen Staaten für BOEN sehr interessant. Bereits seit einigen Jahren wurden in Litauen Rohmaterialien eingekauft. Ende der 90er Jahre ging BOEN eine enge Zusammenarbeit mit der litauischen Libra-Gruppe ein, mit positiven und ertragreichen Ergebnissen für beide Seiten. 1998 erwarb BOEN das Sägewerk UAB Dominga Mill von der Libra-Gruppe. Durch diesen Kauf konnte BOEN seine Verarbeitungskapazität in einem zunehmend harten Markt deutlich erhöhen. Heute ist BOEN Dominga Mill ein Sägewerk und eine Fabrik mit hoch entwickelten Produktionslinien für Mehrschichtparkett, einem starken Fokus auf Qualität und mit hochqualifizierten Mitarbeitern. BOEN Lietuva ist das größte Laubholz-Sägewerk im gesamten Baltikum und beliefert sowohl die Parkett- als auch die Möbelbranche. Die Fabriken in Litauen produzieren jährlich ca. 100‘000 m³ Rohmaterial für die Parkettproduktion und für die Möbelherstellung. Im Schnitt liefern täglich 25 LKWs Rohmaterial und 25 fahren mit fertiger Ware raus – unglaubliche Zahlen.

Im Jahr 2013 schließen sich BOEN und der Schweizer Parketthersteller Bauwerk Parkett AG zur Bauwerk Boen Group zusammen. Europaweit wird die Gruppe mit den beiden Marken damit zum führenden Anbieter im Premium-Segment und zum zweitgrössten Marktteilnehmer im Holzbodenmarkt. Bauwerk verbindet man mit dem 2-Schicht-Parkett, BOEN mit dem 3-Schicht-Parkett. Die Zusammenarbeit der beiden führenden Marken in der Parkettherstellung ist für beide Seiten ein Gewinn, denn sie können vom gemeinsamen Know-How und der Produktionskapazität enorm profitieren. Die Marken bleiben aber weiterhin eigenständig und treten dem entsprechend auch anders auf. Ebenfalls sind beide heute in den sozialen Medien auf Facebook, Twitter und Instagram vertreten.

Nachdem wir diese Informationen erhalten haben geht es mit der Werksbesichtigung los. Wir teilen uns in zwei Gruppen auf und bekommen Kopfhörer um die Erklärungen in den teilweise lauten Umgebungen gut zu verstehen. Wiederum bläst ein bissiger Wind um die Ecke als wir aus dem Hauptgebäude austreten – hin und wieder regnet es intensiv zwischen den Hallenwechsel. Wir sehen nun, wie Parkett entsteht: wie die Schichten zusammengeklebt werden, die Edelschicht behandelt oder versiegelt wird, die Kanten zum Verlegen gefräst und die Dielen eingepackt werden. Viele Schritte werden hier noch von Hand erledigt. Und wiederum fällt auf: viele Damen üben Kontrollfunktionen aus, denn auch BOEN meint, dass Frauen die besten Qualität-Sichtkontrollen durchführen. Es ist äusserst interessant zu sehen, wie es hier abläuft und wie sich die Herstellungsprozesse, die im Grunde ja gleich sind, doch unterscheiden. Eins beeindruckt uns aber alle: die Dimensionen des Geländes und die Grösse des Betriebes: kein Wunder brauchen die Mitarbeitenden ein Trotinett um sich von Halle zu Halle zu bewegen. Wir laufen die Strecken und haben zur Mittagszeit entsprechend Hunger.

Mit etwas Überzeugungskraft schaffen wir dann noch den Weg ins nahegelegene Sägewerk. Mitanzusehen, wie die rohen Eichenstämmen zu Dutzende gestapelt liegen und dann im Nu in Bretter geschnitten werden flösst uns allen wieder etwas Respekt vor der Natur ein. Uns wird wieder bewusst, dass wir hier die rohe Natur sehen, die dann zu einem edlen Endprodukt verarbeitet wird, bereit zur Verlegung.

 

BOEN: VOM BAUM ZUM PARKETT